Im Oktober 2023 startete meine viermonatige Reise in eine andere Welt. Nach viel Trubel und Aufregung zuhause vor meiner Abreise, war ich voller Vorfreude als ich endlich im Flugzeug nach Windhoek saß. Am Vortag hatte ich wegen Verspätung meinen Anschlussflug dorthin verpasst und saß in Frankfurt fest. Aber nach einem holprigen Start wurde es eine der schönsten und intensivsten Zeiten meines Lebens.
Mein Hauptprojekt war das Havana, lokalisiert tief in Katatura (Township von Windhoek) wo es kaum Infrastruktur gibt und man den Regen über die Wellblechhütten kommen hören konnte. Vor meinem ersten Tag im Projekt habe ich eine Katatura Tour mit Henog und den anderen Volontären gemacht und konnte dadurch schon einen Eindruck von dem Leben dort bekommen. Dann war mein erster Projekttag.
Der Tag beginnt mit einer meist ereignisreichen Fahrt mit unserem Fahrer Leepson, der den Großteil der Volontäre nacheinander bei ihren Projekten absetzt. Während der Fahrt gibt es immer was zu sehen. Zum Beispiel an den Straßenständen wo schon morgens Kapana Fleisch verkauft wird. Bei den letzten Metern bis zum Havana sehen wir oft einige von unseren Vorschulkindern, die uns mit strahlenden Gesichtern zuwinken. Vor Ort beginnt der Tag mit einem Morgenkreis und dann spielerischem Lernen von ca. 8 bis 10 Uhr. Dann eine Frühstückspause und Spielen bis 12 Uhr. Da darf Musik und Tanzen nicht fehlen. Von 12 bis 15 Uhr machen die meisten Kinder nach einem aufregenden Vormittag einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Wir, die Volontäre haben dann Mittagspause und um 14 Uhr helfen wir bei der Essensausgabe für die Kinder in der Umgebung. Danach werden wir wieder von Leepson abgeholt. Außerhalb meines Hauptprojekts durfte ich in viele der anderen Projekte rein schnuppern und bei Schwimmausflügen oder Geburtstagspartys mithelfen.
Abgesehen von der Projektarbeit möchte ich auch von meiner Freizeit berichten. Die anwesenden Volontäre im Haus haben mich mit offenen Armen empfangen und ich habe mich in kürzester Zeit sehr wohl gefühlt. Ich habe schnell gemerkt, dass die Volontäre füreinander da sind und man nach einem schlechten Tag immer jemanden zum reden hatte. Auch nach meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich noch zu vielen Volontären Kontakt, da sich schnell enge Freundschaften fürs Leben gebildet haben. Die Mitarbeiter von Wadadee vor Ort hatten ebenfalls immer ein offenes Ohr. Wadadee macht Namibia zu einem zweiten Zuhause.
Außerdem ist mit 18 Volontären das Leben im Nambani Haus wie in einer Reality TV Show und es ist immer was los.
Kurz vor dem Ende meiner Zeit in Namibia hat mich Petra Bauer ins Büro gerufen und mich gefragt ob ich Teil des Patenteams sein möchte und so auch weiterhin von Deutschland aus ein Teil von Wadadee sein möchte. Ich habe sofort zugesagt und freue mich immer noch darüber.
Ich habe die Zeit in Namibia so genossen und habe dort viel für mein Leben gelernt. Ich durfte so viel sehen und erleben. Für mich ist klar, dass ich nach Namibia zurückkehren möchte.
Danke für alles!